Antrag: Werben für mehr Rücksichtnahme

Beispiel einer niederländischen Kampagne

Antrag: Werben für mehr Rücksichtnahme auf Ahauser Wirtschaftswegen

Beschlussvorschlag: Der Rat beauftragt die Verwaltung der Stadt Ahaus mit der Ausgestaltung einer öffentlich wirksamen Kampagne für mehr Rücksichtnahme auf Ahauser Wirtschaftswegen.

Begründung: In Gesprächen mit Landwirten wurde uns mitgeteilt, dass viele Radfahrer nicht ausreichend Platz auf den Wirtschaftswegen machen würden, damit die Landwirte mit Ihren großen Maschinen in dem nötigen Sicherheitsabstand an den Radfahrern vorbei fahren können. Die immer größer werdenden landwirtschaftlichen Fahrzeuge stellen aber auch für die Radfahrer / Radtouristen, die die meist schmalen Wirtschaftswege als Radwege nutzen, eine Beeinträchtigung da.   Deshalb möchte die UWG-Fraktion den Rat bitten, die Verwaltung mit der Entwicklung einer Kampagne für mehr Rücksichtnahme auf Ahauser Wirtschaftswegen zu beauftragen. Wir denken dabei an Hinweistafeln (Billboards) mit entsprechenden Aufrufen entlang der stark vom Radverkehr frequentierten Wirtschaftswege. Als Beispiel könnten vergleichbare Aktionen bei unseren holländischen Nachbarn dienen.   Nach weiteren Ideen, die das häufige Konfliktpotential mindern könnten, sollte darüber hinaus gesucht werden. Im Frühjahr2021 wird voraussichtlich das Radwegesystem mit den aus den Niederlanden bekannten Knotenpunkten im Kreis Borken eingeführt. Es ist zu vermuten, dass viele Touristen und Einheimische dieses neue System erkunden möchten und dadurch die Ahauser Wirtschaftswege vermehrt als Radwege genutzt werden. Damit die Maßnahme passend zur neuen Radsaison realisiert werden kann, stellen wir den Antrag, die Verwaltung umgehend mit der Konzeptionsgestaltung zu beauftragen. 

Was nach dem Antrag geschah

Rücksicht macht Wege breit! 

Gemeinsamer Appell des Landwirtschaftlichen Kreisverbandes, der Kreisverkehrswacht sowie von Landrat Dr. Kai Zwicker für die Kreisverwaltung und die Kreispolizeibehörde zur Erntezeit

Wer kennt das nicht: Auf einem Wirtschaftsweg will eine Erntemaschine eine Gruppe von Radfahrern überholen. Häufig lässt sich dabei der Abstand, der außerorts zwei Meter beträgt, nicht einhalten. Daraus kann dann eine heikle, mitunter sogar gefährliche Situation entstehen, die nur mit einem gerüttelt‘ Maß an Geduld und viel Verständnis füreinander zu lösen ist. Genau deshalb starten jetzt zur Erntezeit der Landwirtschaftliche Kreisverband, die Kreisverkehrswacht und Landrat Dr. Kai Zwicker für die Kreisverwaltung sowie die Kreispolizeibehörde die Kampagne „Rücksicht macht Wege breit!“. Ausdrücklich rufen die beteiligten Institutionen alle Verkehrsteilnehmerinnen und -teilnehmer dazu auf, gemeinsam für ein gutes Miteinander zu sorgen. „Die Teilnahme am Straßenverkehr erfordert in der Tat ständige Vorsicht und gegenseitige Rücksichtnahme“, ruft der Landrat die Grundregel der Straßenverkehrsordnung in Erinnerung und betont: „Genau dies ist auf unseren hiesigen Wirtschaftswegen in besonderem Maße gefordert!“ Einerseits bieten sie sich für Spaziergänge und Radtouren an, andererseits dienen sie dem land- und forstwirtschaftlichen Verkehr. In diesem Zusammenhang weist Ludger Schulze Beiering, Vorsitzender des Landwirtschaftlichen Kreisverbandes, darauf hin, dass insbesondere im Sommer – also gerade in der Zeit, in der viele Menschen freizeitmäßig im Außenbereich unterwegs sind – die Landwirte auf den Feldern und Wiesen arbeiten. Traktoren und Erntefahrzeuge seien dann nahezu rund um die Uhr im Einsatz. Hier gelte es, ein gutes Miteinander zu finden, ist er sich mit dem Landrat und den Fachleuten der Kreisverkehrswacht, der Polizei und des Fachbereichs Verkehr der Kreisverwaltung einig. Das sehe dann so aus: Alle Beteiligten sollten im Begegnungsverkehr ihr Tempo drosseln und ausweichen. In unklaren Situationen sollten die Radfahrerinnen und Radfahrer vom Rad absteigen oder im Seitenraum des Weges warten, denn nicht selten ist dem Landwirt räumlich oder beladungstechnisch ein Ausweichen nicht möglich. Insbesondere mittels aussagekräftigem Logo samt Slogan wird nun in den kommenden Wochen auf die Informationskampagne „Rücksicht macht Wege breit“ aufmerksam gemacht.

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Bildunterschrift: Weisen auf die Kampagne „Rücksicht macht Wege breit“ hin (v. li.): Landrat Dr. Kai Zwicker, Dr. Gerswid Altenhoff-Weber (Leiterin Fachbereich Verkehr), Peter Lefering (Kreispolizeibehörde Borken), Kreis-Verkehrsdezernentin Dr. Elisabeth Schwenzow, Peter Bohnenkamp (Kreisverkehrswacht Borken), Heinz-Josef Elpers (Landwirtschaftl. Kreisverband) und Ludger Schulze Beiering (Vorsitzender des Landwirtschaftlichen Kreisverbandes).

Pressemitteilung des Kreises Borken vom 19.8.2021 – „Rücksicht macht Wege Breit!“ (Link nicht mehr verfügbar)

Kreisausschuss für Verkehr und Bauen am 22.02.2021

  • TOP Ö1.1. Verkehrsaufklärungskampagne für mehr Rücksichtnahme auf Wirtscahftswegen im Kreisgebiet – Antrag 07-01 UWG / Stadtpartei-Fraktion
  • Beschluss: zurückgestellt / vertagt
  • Stellungsnahme der Verwaltung zum Antrag 07-01 der Fraktion UWG/Stadtpartei
  • Beschluss: Die Stellungsnahme wird zur Kenntnis genommen.
    • Der Kreis Borken wird im Rahmen seiner Verkehrssicherheitsarbeit mit
      den kreisangehörigen Kommunen, der Kreispolizeibehörde und der Kreisverkehrswacht den
      Bedarf für eine derartige Aktion sowie die ggf. nächsten Umsetzungsschritte abstimmen und
      in der nächsten Sitzung des Ausschusses für Verkehr und Bauen über das Ergebnis der
      Prüfung berichten.

Link: SessionNet des Kreises Borken

  • Antrag mit der Sitzungsvorlage Nr. A/2020/0282 als TOP Ö11.2 in der Ratssitzung vom 7.10.2020 behandelt.
  • Beschluss: geändert beschlossen
    • Der Rat der Stadt Ahaus beschließt, den Antrag an den Kreis Borken weiterzulieten, um das Thema kreisweit anzugehen und dies gegebenenfalls auch bei der Einführung der Knotenpunkte zu berücksichtigen.

Link: SessionNet der Stadt Ahaus 

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